Sr. ELENA MARIA MANGANELLI, O.S.A.
ELFTE STATION Von der Erde erhöht, zieht Jesus alle an sich.
V. Adoramus te, Christe, et benedicimus tibi. Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes. 19, 18-22 Sie kreuzigten ihn und mit ihm zwei andere, auf jeder Seite einen, in der Mitte Jesus. Pilatus ließ auch ein Schild anfertigen und oben am Kreuz befestigen; die Inschrift lautete:“ Jesus von Nazaret, der König der Juden.“ Dieses Schild lasen viele Juden, weil der Platz, wo Jesus gekreuzigt wurde, nahe bei der Stadt lag. Die Inschrift war hebräisch, lateinisch und griechisch abgefaßt. Die Hohenpriester der Juden sagten zu Pilatus: „Schreib nicht: Der König der Juden“, sondern daß er gesagt hat: „Ich bin der König der Juden.“ Pilatus antwortete: „Was ich geschrieben habe, habe ich geschrieben.“ Der gekreuzigte Jesus ist im Zentrum; die königliche Inschrift, hoch oben am Kreuz, erschließt die Tiefen des Mysteriums: Jesus ist der König, und das Kreuz ist sein Thron. Das Königtum Jesu, in drei Sprachen aufgeschrieben, ist eine universale Botschaft: für Einfache und Weise, für Arme und Mächtige, für die, welche sich dem göttlichen Gesetz anvertrauen, und die, welche auf die politische Macht vertrauen. Das Bild des Gekreuzigten, das kein menschlicher Schiedsspruch jemals von den Wänden unseres Herzens entfernen kann, bleibt für immer das königliche Wort der Wahrheit: „Gekreuzigtes Licht, das die Blinden erleuchtet“[1], „verschlossene Schatzkammer, die allein das Gebet öffnen kann“ [2], Herz der Welt. Herr Jesus, für uns gekreuzigt! Komm, Geist der Wahrheit,
Alle: Pater noster, qui es in cælis: Tui Nati vulnerati,
[1] Vgl. Augustinus, Sermo 136, 4. [2] Vgl. ders., Sermo 160, 3. [3] Benedikt XVI., Jesus von Nazareth. Vom Einzug in Jerusalem bis zur Auferstehung, Freiburg 2011, S. 214. [4] Vgl. Joh 12,32. [5] H. U. von Balthasar, „Tu coroni l’anno con la tua grazia”, Mailand 1990, S. 188. [6] Vgl. Ps 19,7. [7] Augustinus, Conf. 2, 1, 1. [8] Vgl. Benedikt XVI., Jesus von Nazareth. Vom Einzug in Jerusalem bis zur Auferstehung.
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