Sr. ELENA MARIA MANGANELLI, O.S.A.
ZWÖLFTE STATION Jesus erlebt seinen Tod als Geschenk der Liebe.
V. Adoramus te, Christe, et benedicimus tibi. Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes. 19, 28-30 Als Jesus wußte, daß nun alles vollbracht war, sagte er, damit sich die Schrift erfüllte: „Mich dürstet.“ Ein Gefäß mit Essig stand da. Sie steckten einen Schwamm mit Essig auf einen Ysopzweig und hielten ihn an seinen Mund. Als Jesus von dem Essig genommen hatte, sprach er: „Es ist vollbracht!“ Und er neigte das Haupt und gab seinen Geist auf. „Mich dürstet.“ „Es ist vollbracht!“ In diesen beiden Worten vertraut Jesus uns – mit einem auf die Menschheit und zugleich auf den Vater gerichteten Blick – den brennenden Wunsch an, der ihn selbst und seine Sendung betraf: die Liebe zum Menschen und den Gehorsam gegenüber dem Vater. Eine horizontale Liebe und eine vertikale Liebe – das Zeichen des Kreuzes! Und aus dem Schnittpunkt der Linien dieser zweifachen Liebe, dort, wo Jesus das Haupt neigt, entspringt der Heilige Geist, die erste Frucht seiner Heimkehr zum Vater.In diesem Lebenshauch der Vollendung schwingt die Erinnerung an das Werk der Schöpfung mit[1], die jetzt erlöst ist. Aber auch der Aufruf an uns alle, die wir an Ihn glauben, „das zu ergänzen, was in unserem irdischen Leben an den Leiden Christi noch fehlt“[2]. Bis alles vollbracht ist! Herr Jesus, für uns gestorben! Komm, Heiliger Geist,
Alle: Pater noster, qui es in cælis: Vidit suum dulcem Natum
[1] Vgl. Gen 2,2.7. [2] Vgl. Kol 1,24. [3] Vgl. Joh 16,13. [4] Vgl. Augustinus, En. in Ps. 143,3.
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