KOMMENTAR ZUR NOTIFIKATION
1. Zu allen Zeiten ist die theologische Forschung wichtig für den Evangelisierungsauftrag der Kirche als Antwort auf den Plan Gottes, der will, “dass alle Menschen gerettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit gelangen“ (1 Tim 2,4). Das immer tiefere Verständnis des Wortes Gottes, das in den inspirierten Schriften enthalten ist und von der lebendigen Tradition der Kirche weitergegeben wird, bereichert nämlich das ganze Volk Gottes, das “Salz der Erde“ und “Licht der Welt“ ist (Mt 5,13f.). Es hilft ihm, die Wahrheit der christlichen Offenbarung zu bezeugen und jedem Rede und Antwort zu stehen, der nach seiner Hoffnung fragt (vgl. 1 Petr 3,15).
Eine noch wichtigere Rolle spielt die Theologie in Zeiten großer kultureller und geistiger Umbrüche wie heute, wo das Glaubensbewusstsein der Kirche vor neue Probleme und Fragen gestellt wird und neue, auch mutige Antworten und Lösungen notwendig sind. Es ist nicht zu leugnen, dass die Tatsache des religiösen Pluralismus die Christen heute zu einer neuen Bewusstseinsbildung hinsichtlich der Stellung der anderen Religionen im Heilsplan des einen und dreifaltigen Gottes zwingt. In diesem Zusammenhang ist die Theologie aufgerufen, eine Antwort zu finden, die im Licht der Offenbarung und des kirchlichen Lehramtes die Bedeutung und den Wert der anderen religiösen Traditionen rechtfertigt, die weiterhin und mit erneuertem Selbstbewusstsein das Leben von Millionen Menschen in allen Teilen der Welt lenken und orientieren.
Wie in den ersten Jahrhunderten der Kirche muss der Theologe auch heute einerseits das hören, erkennen und unterscheiden, was “wahr und heilig“ ist in den anderen (außerbiblischen[2]) religiösen Traditionen, deren Handlungs- und Lebensweisen und Lehren “zwar in manchem von dem abweichen, was sie selber [die Kirche] für wahr hält und lehrt, doch nicht selten einen Strahl jener Wahrheit erkennen lassen, die alle Menschen erleuchtet“. Andererseits muss der Theologe aber immer auch verkündigen “Christus, der ist ’der Weg, die Wahrheit und das Leben‘ (Joh 14,6), in dem die Menschen die Fülle des religiösen Lebens finden, in dem Gott alles mit sich versöhnt hat“[3]. Im interreligiösen Dialog und in der theologischen Reflexion über die Bedeutung und den Heilswert der anderen Religionen ist der Wagemut, der sich dem Bewusstsein und der Freiheit des Theologen oft aufdrängt, weder nützlich noch aufbauend für die kirchliche Gemeinschaft, wenn er nicht begleitet wird von einem geduldigen Reifungsprozess und dem ständigen Maßnehmen an der Wahrheit, die Christus ist.
2. Die Einladung zum “aufrichtigen und geduldigen Dialog“[4] mit den anderen Religionen darf nicht als Hindernis oder Abschwächung der Bereitschaft zur Freundschaft, zur Achtung, zur Zusammenarbeit und zum Teilen angesehen werden, sondern als wahrer und echter Pilgerweg des Glaubens im Verständnis der Wahrheit der christlichen Offenbarung.
Es kann vielleicht nützlich sein, hier zwei wesentliche Ausdrucksformen eines anderen Dialogs in Erinnerung zu rufen, nämlich des ökumenischen Dialogs, der sich sowohl im Dialog der Liebe wie auch im Dialog der Wahrheit äußert. Die Liebe, die sich in unzähligen Bekundungen gegenseitiger Achtung, gemeinsamen Betens und brüderlicher Solidarität zeigt, drängt alle Getauften zum Dialog der Wahrheit, der eingehende Studien über das Wort Gottes und die Tradition der Kirche sowie vertiefte und mühsame Klärungen der jeweiligen theologischen Positionen erfordert. Das geduldige, aber beständige Bemühen um die Erforschung der Wahrheit, die wissenschaftliche Genauigkeit und die sachliche Auswertung der erreichten Ergebnisse machen den ökumenischen Dialog zu einem bedeutsamen Modell für den interreligiösen Dialog, dessen besondere Schwierigkeit nicht nur von der großen Vielfalt der religiösen Traditionen herrührt, sondern vor allem vom Mangel eines gemeinsamen Bezugspunktes.
3. Aus diesem Grund schätzt die Kirche die wertvolle Arbeit der Theologen, die angesichts der Herausforderung des religiösen Pluralismus und der neuen Fragen für den interreligiösen Dialog schöpferisch, einfühlsam und in Treue zur biblischen und lehramtlichen Überlieferung neue Wege suchen, Vorschläge entwickeln und Verhaltensweisen anregen, die notwendigerweise eines sorgfältigen Unterscheidungsvermögens durch die Kirche bedürfen. Die Erkenntnis der Herausforderungen der Zeichen der Zeit kann und darf aber nicht zu einer oberflächlichen und unangemessenen Eile führen, damit das rechte Glaubensbewusstsein der kirchlichen Gemeinschaft nicht verunsichert und die Glaubwürdigkeit und Wirksamkeit des Dialogs selbst nicht in Gefahr gebracht wird.
Das wertvolle Gut der Freiheit und der Kreativität des Theologen muss auch die Bereitschaft einschließen, die Wahrheit der christlichen Offenbarung anzunehmen, die von der Kirche unter der Autorität des Lehramtes weitergegeben, interpretiert und im Glauben angenommen wird. Die Funktion des Lehramtes ist nämlich nicht etwas der christlichen Wahrheit und dem Glauben Äußerliches, sondern ein konstitutives Element der prophetischen Sendung der Kirche[5].
4. Gerade im Bereich des interreligiösen Dialogs ist das Lehramt der Kirche keineswegs bloßer Beobachter oder Bremsklotz, sondern hat immer eine unleugbare und bahnbrechende Rolle gespielt. Davon zeugen die Konzilsdokumente und zahlreiche Initiativen des Papstes, wie zum Beispiel die offiziellen Dialogorgane[6]. Das letzte Jahrzehnt stand zudem ganz im Licht der prophetischen und wegweisenden Enzyklika Redemptoris missio (Dezember 1990) von Johannes Paul II., die einen authentischen epistemologischen und inhaltlichen Bezugsrahmen für eine christliche Theologie der Religionen bildet. Nach Ablauf von zehn Jahren und angesichts der raschen Ausbreitung der interreligiösen Problematik war die Erklärung Dominus Iesus (August 2000) der Kongregation für die Glaubenslehre ein weiterer erhellender Beitrag, um einige für die Praxis und Theorie des interreligiösen Dialogs wesentliche Aspekte erneut vorzutragen. Es handelt sich hier um lehramtliche Stellungnahmen, welche die legitime theologische Forschung nicht verhindern, sondern begleiten, indem sie Einwände und Verzerrungen des Glaubens zurückweisen und mit Autorität neue vertiefte Einsichten und Anwendungen der geoffenbarten Lehre darlegen.
5. In diesem Klima der Offenheit und der Bereitschaft zum Hören, zum Dialog und zum gegenseitigen Verständnis legt die Kongregation für die Glaubenslehre nun die Notifikation in Bezug auf das Buch Verso una teologia cristiana del pluralismo religioso von J. Dupuis vor. In diesem Werk, in dem versucht wird, eine theologische Antwort auf die Frage nach der Bedeutung und dem Wert der vielen religiösen Traditionen innerhalb des Heilsplans Gottes zu geben, bekennt der Autor ausdrücklich, der Lehre der Kirche und den Äußerungen des Lehramts treu bleiben zu wollen. Er ist sich auch der Problematik seines Ansatzes bewusst und schließt nicht aus, dass die vorgeschlagenen Lösungen möglicherweise ebenso viele Fragen aufwerfen.
Nach einem geduldigen und ernsthaften Dialog, in dem er es nicht an einigen Klarstellungen fehlen ließ, hat der Autor nach Abschluß der Prüfung des Buches seine Zustimmung zu den Aussagen gegeben, die in der vom Heiligen Vater approbierten Notifikation aufgelistet sind. Diese Anerkennung und Zustimmung sind zweifellos ein positives und ermutigendes Zeichen. Wie in der “Präambel“ gesagt wird, hielt es die Kongregation für die Glaubenslehre trotzdem für notwendig, die Notifikation zu veröffentlichen, um den Lesern ein sicheres Kriterium für die lehrmäßige Bewertung des Buches zu bieten.
Beim aufmerksamen Lesen des Werkes stößt man nämlich in Lehrfragen von großer Bedeutung auf Zweideutigkeiten und Schwierigkeiten, die den Leser zu irrigen und gefährlichen Auffassungen verleiten können. Unter Bezugnahme auf die Erklärung Dominus Iesus verweist die Notifikation auf fünf lehrmäßige Punkte, die in dem Band - unabhängig von den Absichten des Autors - mit zweideutigen Formulierungen und unzureichenden Erklärungen vorgetragen werden und so Unklarheiten und Missverständnisse hervorrufen können.
In erster Linie wird der Glaube an Jesus Christus als den einzigen und universalen Heilsmittler der ganzen Menschheit bekräftigt. In der Folge wird die Einzigkeit und Universalität der Mittlerschaft Jesu Christi, des Sohnes und Wortes des Vaters, als Verwirklichung des Heilsplanes Gottes des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes unterstrichen. Es gibt keine trinitarische Heilsordnung, die von jener des fleischgewordenen Wortes unabhängig ist.
An zweiter Stelle wird der Glaube der Kirche an Jesus Christus als die Vollendung und Fülle der göttlichen Offenbarung bekräftigt, und zwar gegen die Meinung, die Offenbarung Jesu Christi sei begrenzt, unvollständig und unvollkommen. Auch die Samenkörner des Wahren und des Guten, die es in den anderen Religionen gibt, sind Gnadengaben der einzigen Mittlerschaft Christi und seines Geistes der Heiligkeit.
Hinsichtlich des universalen Heilswirkens des Heiligen Geistes wird betont, dass der nach der Auferstehung Jesu wirksame Geist immer der vom Vater gesandte Geist Christi ist, der auch außerhalb der sichtbaren Kirche heilbringend wirkt. Im Widerspruch zum katholischen Glauben steht deshalb die Auffassung, dass sich das Heilswirken des Heiligen Geistes über die einzige universale Heilsordnung des fleischgewordenen Wortes hinaus erstrecken könnte.
Weil die Kirche Zeichen und Werkzeug des Heils für die ganze Menschheit ist, wird weiterhin die Meinung als irrig verworfen, welche die verschiedenen Religionen in Bezug auf das Heil als zur Kirche komplementäre Wege betrachtet.
Abschließend wird klargestellt, dass es in den anderen Religionen zwar Elemente des Wahren und des Guten gibt, es aber in der katholischen Theologie keinerlei Anhaltspunkt dafür gibt, diese Religionen als solche als Heilswege zu betrachten, auch weil in ihnen Lücken, Unzulänglichkeiten und Irrtümer vorhanden sind, welche die Grundwahrheiten über Gott, den Menschen und die Welt betreffen. Ihre heiligen Schriften können auch nicht als komplementär zum Alten Testament betrachtet werden, das die unmittelbare Vorbereitung auf das Christusereignis selbst ist.
Die Notifikation unterstreicht, dass einige Behauptungen schwerwiegend und gefährlich sind. Sie mögen zwar gemäßigt erscheinen, beschwören aber gerade deshalb die Gefahr herauf, leicht und arglos als mit der Lehre der Kirche vereinbar angenommen zu werden, auch von Personen, die aufrichtig um das Gelingen des interreligiösen Dialogs bemüht sind. Im heutigen Kontext einer Gesellschaft, die faktisch immer multireligiöser und multikultureller wird, spürt die Kirche die dringende Notwendigkeit, ihre lehrmäßige Identität zu bekunden und in Liebe ihren unerschütterlichen Glauben an Jesus Christus, die Quelle der Wahrheit und des Heils, zu bezeugen.
6. Zu erwähnen ist auch die Frage des “Tons“ der Notifikation. Es handelt sich nicht um ein langes, ausführliches Dokument, sondern nur um knappe bekräftigende Formulierungen. Diese Art der Kommunikation will nicht Zeichen von autoritärem Vorgehen oder unberechtigter Härte sein, sondern gehört zum typischen literarischen Genus jener lehrmäßigen Verlautbarungen, die das Ziel haben, die Lehre klar und deutlich zu formulieren, Irrtümer oder Zweideutigkeiten zu zensurieren und den Grad der von den Gläubigen geforderten Zustimmung anzugeben.
Dieses literarische Genus, das auch die Erklärung Dominus Iesus kennzeichnet, unterscheidet sich gewiss von anderen Ausdrucksformen, die vom Lehramt angewandt werden, um die Lehre mit Rücksicht auf besondere Zielsetzungen vorzulegen. Es gibt auslegende und erläuternde Ausdrucksformen, die ausführliche, genaue Begründungen über Glaubenslehren und pastorale Weisungen enthalten (man denke etwa an die Dokumente des II. Vatikanischen Konzils, an viele päpstliche Enzykliken, in unserer Thematik an die Enzyklika Redemptoris missio); und es gibt mahnende und orientierende Ausdrucksformen (im Zusammenhang mit Fragen geistlicher und praktisch-pastoraler Art).
Der eindeutige darlegende/bekräftigende Ton eines Lehrschreibens – typisch für eine Erklärung oder Notifikation der Kongregation für die Glaubenslehre, analog zu dem der früheren lehrmäßigen Dekrete des Heiligen Uffiziums – will den Gläubigen zu verstehen geben, dass es nicht so sehr um diskutable Argumente oder strittige Fragen geht, sondern um wesentliche Wahrheiten des christlichen Glaubens, die von bestimmten theologischen Interpretationen geleugnet oder ernsthaft in Gefahr gebracht werden. Der Ton gehört also unter diesem Gesichtspunkt zum Inhalt, weil er der besonderen Zielsetzung des Textes entsprechen muss. Die Zustimmung zur Person Jesu, zu seinem Wort und seinem Heilsmysterium muss eine einfache und klare Antwort des Glaubens sein, wie etwa bei den Glaubensbekenntnissen, die zum Gebet der Kirche gehören.
Die Wirksamkeit der Notifikation in ihrem Verständnis sowie ihrem Aufruf zur Glaubenszustimmung liegt genau im Ton. Es geht hier, um es zu wiederholen, nicht um den Ton eines Diktats, sondern um den Ton der Bekundung und der Feier des Glaubens. Es ist der Ton, der in der Professio fidei[7] angewandt wird. Tatsächlich hat die Kirche seit ihren Anfängen den Glauben an den gekreuzigten und auferstandenen Herrn bekannt, indem sie die wesentlichen Inhalte ihres Glaubens in einigen Formeln gesammelt hat. Wir wissen, dass das Glaubensbekenntnis nicht eine Zusammenstellung abstrakter Wahrheiten ist, sondern eine Glaubensregel, die das Leben, das Beten, das Zeugnis, das Wirken und die Sendung unterstützt: lex credendi - lex vivendi, orandi, agendi et evangelizandi. Klar ist darüber hinaus, dass die Verkündigung der Wahrheiten des katholischen Glaubens auch die Zurückweisung des Irrtums und die Zensur von zweideutigen und gefährlichen Positionen einschließt, die Verwirrung und Unsicherheit unter den Gläubigen stiften.
Falsch ist also die Meinung, dass der darlegende/bekräftigende Stil der Erklärung Dominus Iesus und der vorliegenden Notifikation ein Rückschritt sei im Vergleich mit dem literarischen Genus und dem auslegenden, pastoralen Stil der Lehrdokumente des II. Vatikanischen Konzils und nachfolgender Verlautbarungen. Genauso falsch und unbegründet ist die Behauptung, dass das bekräftigende/zensorische literarische Genus nach dem II. Vatikanischen Konzil aufzugeben und in autoritativen lehramtlichen Verlautbarungen auszuschließen sei. Mit Bedauern ist deshalb festzustellen, dass gewisse, von verschiedenen Seiten erhobene Kritiken am “Ton“ der Erklärung Dominus Iesus - der sich von anderen Dokumenten wie etwa den Enzykliken Redemptoris missio und Ut unum sint deutlich unterscheide - in Wirklichkeit zeigen, wie die unterschiedlichen, aber keineswegs einander entgegenstehenden Zielsetzungen der genannten Dokumente nicht beachtet werden. Die Erklärung Dominus Iesus wie auch die vorliegende Notifikation wollen bestimmte Wahrheiten des Glaubens und der katholischen Lehre bekräftigen, den entsprechenden theologischen Gewissheitsgrad angeben und so die sicheren lehrmäßigen Grundlagen klären. Damit soll die Unversehrtheit des Glaubensgutes gewahrt und zugleich garantiert werden, dass der interreligiöse Dialog – wie auch der ökumenische Dialog unter den christlichen Konfessionen – sich als “Dialog der Wahrheit“ entwickelt.
Im Übrigen bringt die einfache Bekräftigung der Wahrheit die Einheit im Glauben an den einen und dreifaltigen Gott zum Ausdruck und festigt die Gemeinschaft in der Kirche. Die Zustimmung zur Wahrheit ist Zustimmung zu Christus und seiner Kirche und bildet den wahren Raum der menschlichen Freiheit: “Die Wege, um die Wahrheit zu erreichen, sind vielfältig; dennoch kann, da die christliche Wahrheit Heilswert besitzt, jeder dieser Wege nur dann eingeschlagen werden, wenn er zum letzten Ziel, das heißt zur Offenbarung Jesu Christi, führt“[8]. “Die Wahrheit, die Christus ist, erscheint nötig als universale Autorität. Das christliche Mysterium überwindet jede Schranke von Zeit und Raum und verwirklicht die Einheit der Menschheitsfamilie“[9]. [1] Der mit drei Sternchen gezeichnete Kommentar wurde zugleich mit der Notifikation im “L’Osservatore Romano” vom 27. Februar 2001 veröffentlicht. [2] Es ist klar festzuhalten, dass das Verhältnis zwischen dem christlichen Glauben und der Religion Israels ganz eigener Natur ist, denn nach der Lehre des II. Vatikanischen Konzils besteht ein Band, “wodurch das Volk des Neuen Bundes mit dem Stamme Abrahams geistlich verbunden ist” (II. Vat. Konzil, Erklärung Nostra aetate, 4). [3] II. Vat. Konzil, Erklärung Nostra aetate, 2. [4] II. Vat. Konzil, Dekret Ad gentes, 11. [5] Vgl. Kongregation für die Glaubenslehre, Instruktion Donum veritatis, 14: AAS 82 (1990) 1556. [6] Am 6. August 1964 hat Paul VI. die berühmte Enzyklika über den Dialog Ecclesiam suam veröffentlicht. Schon einige Monate zuvor hatte der Papst am 19. Mai 1964 das “Sekretariat für die Nichtchristen” errichtet, das 1988 in “Päpstlicher Rat für den interreligiösen Dialog” umbenannt worden ist. [7] Am 1. Juli 1988 veröffentlichte die Kongregation für die Glaubenslehre die Professio fidei, die für jene Gläubigen bestimmt ist, die zur Ausübung eines Amtes im Namen der Kirche berufen sind, sowie einen speziellen Treueid, der sich auf die besonderen Pflichten bezieht, die mit der Übernahme des Amtes verbunden sind. Die Professio fidei beinhaltet neben dem Nizäno-konstantinopolitanischen Glaubensbekenntnis drei Absätze, deren Ziel es ist, die Ordnung der Wahrheiten und die jeweils geforderte Zustimmung besser zu unterscheiden. Am 18. Mai 1998 erließ der Heilige Vater das Motu Proprio Ad tuendam fidem, um in die geltenden Texte des Codex Iuris Canonici und des Codex Canonum Ecclesiarum Orientalium einige “Normen einzufügen, durch die ausdrücklich die Pflicht auferlegt wird, die vom Lehramt der Kirche in endgültiger Weise vorgelegten Wahrheiten zu beachten“. Am 28. Juni 1998 veröffentlichte die Kongregation für die Glaubenslehre einen lehrmäßigen Kommentar zur Schlussformel der Professio fidei, in dem die drei Absätze genauer erklärt und mit konkreten Beispielen belegt werden. [8] Johannes Paul II., Enzyklika Fides et ratio, 38: AAS 91 (1999) 35. [9] Kongregation für die Glaubenslehre, Erklärung Dominus Iesus, 23: AAS 92 (2000) 765.
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