BENEDIKT XVI.
Gebet beim Besuch von Ground Zero
New York, 20. April 2008
O Gott der Liebe, des Mitleids und der Versöhnung,
schau auf uns, Menschen vieler verschiedener Glaubensrichtungen und Traditionen,
die wir heute versammelt sind an diesem Ort,
dem Schauplatz unglaublicher Gewalt und unvorstellbaren Leides.
Wir bitten dich um deiner Güte willen,
ewiges Licht und ewigen Frieden zu schenken
all denen, die hier gestorben sind –
den heldenmütigen Helfern:
unserer Feuerwehr, den Polizeibeamten,
den Mitgliedern des Notfall-Kommandos und dem Personal der Hafenleitung
zusammen mit all den unschuldigen Männern und Frauen,
die Opfer dieser Tragödie wurden,
nur weil ihre Arbeit oder ihr Dienst
sie hierher brachte am 11. September 2001.
Wir bitten dich, in deinem Mitleid
Heilung zu schenken all denen,
die an Verletzungen und Krankheit leiden,
weil sie hier zugegen waren an jenem Tag.
Heile auch den Schmerz der Familien, die noch trauern,
und all derer, die geliebte Menschen in dieser Tragödie verloren haben.
Gib ihnen die Kraft, ihr Leben mit Mut und Hoffnung weiterzuführen.
Wir denken auch an diejenigen,
die an demselben Tag im Pentagon und in Shanksville, in Pennsylvania
den Tod, Verletzungen oder den Verlust ihrer Lieben erlitten haben.
Unsere Herzen vereinen sich mit den ihren,
während unser Gebet ihren Schmerz und ihr Leiden einschließt.
Gott des Friedens, bringe deinen Frieden in unsere gewalttätige Welt:
Frieden in die Herzen aller Männer und Frauen
und Frieden unter den Nationen der Erde.
Führe die auf den Weg deiner Liebe zurück,
deren Herz und Geist
sich im Haß verzehren.
Gott des Verstehens,
überwältigt von der Ungeheuerlichkeit dieser Tragödie,
suchen wir angesichts solch schrecklicher Ereignisse
dein Licht und deine Führung.
Gib, daß die, deren Leben verschont wurde,
so leben, daß die hier verlorenen Leben
nicht umsonst verloren seien.
Tröste uns und steh uns bei,
stärke uns in der Hoffnung,
und gib uns die Weisheit und den Mut,
unermüdlich für eine Welt zu arbeiten,
wo wirklicher Friede und echte Liebe herrschen
unter den Nationen und in den Herzen aller.
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