APOSTOLISCHE REISE VON PAPST FRANZISKUS NACH KANADA
(24. - 30. JULI 2022)
PREDIGT VON PAPST FRANZISKUS
Kathedrale "Notre Dame de Québec"
Donnerstag, 28. Juli 2022
___________________________________
Liebe Mitbrüder im Bischofsamt, liebe Priester und Diakone, liebe gottgeweihte Frauen und Männer, Seminaristen und pastorale Mitarbeiter, guten Abend!
Ich danke Erzbischof Poisson für die Willkommensworte, die er an mich gerichtet hat, und grüße euch alle, vor allem diejenigen, die einen weiten Weg zurücklegen mussten, um hierher zu kommen: die Entfernungen in eurem Land sind wirklich groß! Daher: danke! Ich freue mich, euch zu treffen.
Es ist bezeichnend, dass wir uns in der Basilika Notre-Dame de Québec befinden, der Kathedrale dieser Teilkirche und dem Primatialsitz Kanadas, dessen erster Bischof, der heilige François de Laval, 1663 das Priesterseminar eröffnete und sich während seiner gesamten Amtszeit um die Ausbildung von Priestern kümmerte. Über die „Ältesten“, also die Priester, sprach die Kurzlesung, die wir gehört haben. Petrus ermahnt uns: »Weidet die euch anvertraute Herde Gottes, nicht gezwungen, sondern freiwillig« (1 Petr 5,2). Während wir hier als Volk Gottes versammelt sind, lasst uns daran denken, dass Jesus der Hirte unseres Lebens ist, der sich um uns kümmert, weil er uns wirklich liebt. Uns, den Hirten der Kirche, wird dieselbe Großzügigkeit beim Hüten der Herde abverlangt, damit die Sorge Jesu für alle und sein Mitgefühl für die Wunden eines jeden sichtbar werden können.
Und gerade weil wir Zeichen Christi sind, ermahnt uns der Apostel Petrus: Weidet die Herde, leitet sie, lasst sie nicht in die Irre gehen, während ihr euren persönlichen Angelegenheiten nachgeht. Sorgt euch mit Hingabe und Zärtlichkeit um sie. Und - so fügt er hinzu - tut es „freiwillig“, nicht gezwungenermaßen: nicht als ein Muss, nicht als bezahlte Geistliche oder Sakralbeamte, sondern mit dem Herzen eines Hirten, mit Begeisterung. Wenn wir auf ihn, den Guten Hirten anstatt zuerst auf uns selbst schauen, entdecken wir, dass wir zärtlich umsorgt werden, spüren wir die Nähe Gottes. Daher rührt die Freude am Dienst und noch davor die Freude am Glauben: nicht, weil wir sehen, was wir selbst schaffen können, sondern weil wir wissen, dass uns Gott nahe ist, dass er uns zuerst geliebt hat und uns jeden Tag begleitet.
Das, liebe Brüder und Schwestern, ist unsere Freude: keine billige Freude, wie sie uns die Welt manchmal vorgaukelt, indem sie uns mit Feuerwerken blendet; unsere Freude ist nicht an Reichtum und Sicherheit gebunden; ebenso wenig ist sie an die Überzeugung geknüpft, dass das Leben immer gut für uns verlaufen wird, ohne Kreuze und Probleme. Die christliche Freude vereint sich vielmehr mit einer Erfahrung des Friedens, der in unserem Herzen bleibt, auch wenn wir von Prüfungen und Bedrängnissen heimgesucht werden, weil wir wissen, dass wir nicht allein sind, sondern von einem Gott begleitet werden, dem unser Schicksal nicht gleichgültig ist. Wie wenn die See rau ist: an der Oberfläche ist es stürmisch, aber in der Tiefe bleibt es ruhig und friedlich. Das ist die christliche Freude: ein ungeschuldetes Geschenk, die Gewissheit, dass wir in jeder Lebenssituation von Christus geliebt, gehalten, umarmt werden. Denn er ist es, der uns von Egoismus und Sünde, von der Traurigkeit der Einsamkeit, von innerer Leere und Angst befreit und uns eine neue Sicht auf das Leben, eine neue Sicht auf die Geschichte schenkt: »Mit Jesus Christus kommt immer – und immer wieder – die Freude« (Evangelii gaudium, 1).
Und so können wir uns fragen: Wie steht es um unsere Freude? Wie steht es um meine Freude? Bringt unsere Kirche die Freude des Evangeliums zum Ausdruck? Gibt es in unseren Gemeinschaften einen Glauben, der durch die Freude, die er vermittelt, anziehend wirkt?
Wenn wir diese Fragen an der Wurzel packen wollen, kommen wir nicht umhin, darüber nachzudenken, was in der Wirklichkeit unserer Zeit die Freude am Glauben bedroht und sie zu verdunkeln droht, und so die christliche Erfahrung in eine ernste Krise führt. Man könnte sofort an die Säkularisierung denken, die den Lebensstil der Frauen und Männer von heute längst verändert hat und Gott gleichsam im Hintergrund lässt. Er scheint vom Horizont verschwunden zu sein, sein Wort scheint kein Orientierungskompass für das Leben, für grundlegende Entscheidungen, für menschliche und soziale Beziehungen mehr zu sein. Wir müssen jedoch sofort eine Klarstellung vornehmen: Wenn wir die Kultur, in die wir eingetaucht sind, ihre Redeweisen und Symbole betrachten, müssen wir uns davor hüten, Gefangene von Pessimismus und Ressentiments zu bleiben und uns zu negativen Urteilen oder nutzloser Nostalgie verleiten zu lassen. Es gibt in der Tat zwei mögliche Blicke auf die Welt, in der wir leben: den einen würde ich den „negativen Blick“ nennen, den anderen den „unterscheidenden Blick“.
Der erste, der negative Blick, rührt oft von einem Glauben her, der sich angegriffen fühlt und sich als eine Art „Rüstung“ sieht, um sich gegen die Welt zu verteidigen. Er klagt die Realität bitter an und sagt: „Die Welt ist böse, es herrscht die Sünde“, und läuft damit Gefahr, sich in einen „Kreuzzugsgeist“ einzuhüllen. Hüten wir uns davor, denn das ist nicht christlich, das ist nicht der Weg Gottes, denn er - wie das Evangelium sagt - »hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern ewiges Leben hat« (Joh 3,16). Der Herr, der die Weltlichkeit verabscheut, hat einen positiven Blick auf die Welt. Er segnet unser Leben, er sagt, dass wir und unsere Wirklichkeit gut sind, er tritt selbst in die Situationen der Geschichte hinein, nicht um zu verurteilen, sondern um den Samen des Reiches Gottes dort sprießen zu lassen, wo die Dunkelheit zu triumphieren scheint. Wenn wir bei einer negativen Sichtweise stehen bleiben, werden wir hingegen am Ende die Inkarnation verleugnen, weil wir vor der Realität fliehen, anstatt Teil von ihr zu werden. Wir werden uns in uns selbst verschließen, wir werden über unsere Verluste weinen, uns ständig beklagen und in Traurigkeit und Pessimismus verfallen: Traurigkeit und Pessimismus kommen niemals von Gott. Stattdessen sind wir aufgerufen, einen Blick wie Gott zu haben, der das Gute zu erkennen weiß und beharrlich danach sucht, es sieht und nährt. Das ist kein naiver Blick, sondern ein Blick, der die Wirklichkeit unterscheidet.
Um unsere Unterscheidung der säkularisierten Welt zu schärfen, sollten wir uns von dem inspirieren lassen, was der heilige Paul VI. in Evangelii nuntiandi schrieb, einem Apostolischen Lehrschreiben, das heute noch völlig aktuell ist: für ihn ist die Säkularisierung »ein in sich richtiges, berechtigtes und niemals im Widerspruch zum Glauben und zur Religion stehendes Bestreben« (Nr. 55), die vom Schöpfer selbst festgelegten Gesetze der Wirklichkeit und des menschlichen Lebens zu entdecken. Gott will nämlich nicht, dass wir Sklaven, sondern Kinder sind, er will nicht an unserer Stelle entscheiden und uns nicht mit einer sakralen Macht in einer von religiösen Gesetzen beherrschten Welt unterdrücken. Nein, er hat uns frei geschaffen und verlangt von uns, dass wir erwachsene Menschen und verantwortliche Personen im Leben und in der Gesellschaft sind. Etwas anderes ist - so unterschied der heilige Paul VI. - der Säkularismus, eine Lebensauffassung, die uns völlig von unserer Bindung an den Schöpfer trennt, so dass Gott »überflüssig und zu einem Störfaktor« wird und »neue Formen des Atheismus« entstehen, heimtückisch und vielfältig: »eine Zivilisation des Konsums, den sinnenhaften Genuss als den höchsten Wert, den Willen nach Macht und Beherrschung und Diskriminierungen jeglicher Art« (ebd.). Hier ist es an uns als Kirche, besonders als Hirten des Volkes Gottes, als Hirten, als gottgeweihte Frauen und Männer, als Seminaristen und als Laienseelsorger, diese Distinktionen zu treffen, zu unterscheiden. Wenn wir einer negativen Sichtweise nachgeben und oberflächlich urteilen, laufen wir Gefahr, eine falsche Botschaft auszusenden, als ob hinter der Kritik an der Säkularisierung die Sehnsucht nach einer sakralisierten Welt stünde, nach einer Gesellschaft vergangener Zeiten, in der die Kirche und ihre Amtsträger mehr Macht und gesellschaftliche Bedeutung hatten. Und dies ist eine falsche Perspektive.
Wie ein großer Kenner dieser Thematiken feststellt, sollte dagegen das Problem der Säkularisierung für uns Christen nicht darin bestehen, dass die Kirche an gesellschaftlicher Bedeutung verliert oder materiellen Reichtum und Privilegien einbüßt; es fordert uns vielmehr auf, über die Veränderungen in der Gesellschaft nachzudenken, die sich auf die Art und Weise ausgewirkt haben, wie die Menschen denken und ihr Leben gestalten. Wenn wir uns mit diesem Aspekt beschäftigen, erkennen wir, dass nicht der Glaube in der Krise ist, sondern gewisse Formen und Weisen, durch die wir ihn verkünden. Daher ist die Säkularisierung eine Herausforderung an unsere pastorale Vorstellungskraft, sie ist »eine Gelegenheit für die Wiederzusammensetzung des geistlichen Lebens in neuen Formen und neuen Existenzweisen« (Charles Taylor, A Secular Age, Cambridge 2007, 437). Der unterscheidende Blick regt uns also an, während er uns die Schwierigkeiten vor Augen führt, die wir bei der Weitergabe der Glaubensfreude haben, zugleich eine neue Leidenschaft für die Evangelisierung wiederzufinden, neue sprachliche Formen zu suchen, einige pastorale Prioritäten zu ändern und zum Wesentlichen zu gehen.
Liebe Brüder und Schwestern, es ist notwendig, das Evangelium zu verkünden, um den Männern und Frauen von heute die Freude des Glaubens zu vermitteln. Aber diese Verkündigung geschieht nicht in erster Linie mit Worten, sondern durch ein Zeugnis, das von Liebe, die keine Gegenleistung erwartet, überströmt, wie Gott es mit uns tut. Es ist eine Verkündigung, die in einem persönlichen und kirchlichen Lebensstil Gestalt annehmen muss, der die Sehnsucht nach dem Herrn neu entfachen, Hoffnung einflößen, Vertrauen und Glaubwürdigkeit vermitteln kann. Und in diesem Sinne erlaube ich mir, euch in brüderlichem Geist drei Herausforderungen zu unterbreiten, die ihr im Gebet und im pastoralen Dienst voranbringen könnt.
Die erste: Jesus bekannt machen. In den geistlichen Wüsten unserer Zeit, die durch Säkularismus und Gleichgültigkeit entstanden sind, ist es notwendig, zur ersten Verkündigung zurückzukehren. Ich wiederhole: es ist notwendig, zur ersten Verkündigung zurückzukehren. Wir können uns nicht anmaßen, die Freude des Glaubens zu vermitteln, indem wir denjenigen, die den Herrn noch nicht in ihr Leben aufgenommen haben, sekundäre Aspekte präsentieren, oder indem wir nur bestimmte Praktiken wiederholen oder pastorale Formen der Vergangenheit nachahmen. Es müssen neue Wege gefunden werden, um denen, die Christus noch nicht begegnet sind, das Herzstück des Evangeliums zu verkünden. Dies erfordert eine pastorale Kreativität, um auf die Menschen dort zuzugehen, wo sie leben. Wir sollten nicht warten, bis sie kommen: es gilt auf die Menschen zuzugehen, wo sie leben. Wir sollten Gelegenheiten zum Zuhören, zum Dialog und zur Begegnung schaffen. Wir müssen zum Wesentlichen zurückkehren, wir müssen zum Enthusiasmus der Apostelgeschichte zurückkehren, zu der Schönheit, uns als Werkzeuge der Fruchtbarkeit des Geistes im Heute zu fühlen. Es ist nötig nach Galiläa zurückzukehren. Dies ist die Abmachung mit Jesus, dem Auferstandenen: zurückkehren nach Galiläa, um - gestattet mir den Ausdruck - von neuem zu scheitern. Zurückkehren nach Galiläa, und jeder hat sein eigenes „Galiläa“, jenes der ersten Verkündigung. Diese Erinnerung muss man zurückgewinnen.
Um das Evangelium zu verkünden, müssen wir aber auch glaubwürdig sein. Und hier ist die zweite Herausforderung: das Zeugnis. Das Evangelium wird wirksam verkündet, wenn es das Leben ist, das spricht, wenn es die Freiheit offenbart, die andere befreit, das Mitgefühl, das keine Gegenleistung verlangt, die Barmherzigkeit, die ohne Worte von Christus spricht. Die Kirche in Kanada hat sich auf einen neuen Weg begeben, nachdem sie durch das Böse, das einige ihrer Kinder begangen haben, verwundet und erschüttert wurde. Ich denke dabei insbesondere an den sexuellen Missbrauch von Minderjährigen und schutzbedürftigen Personen, Ärgernisse, die ein entschlossenes Handeln und eine unwiderrufliche Bekämpfung erfordern. Ich möchte gemeinsam mit euch alle Opfer erneut um Vergebung bitten. Der Schmerz und die Beschämung, die wir empfinden, müssen zu einer Gelegenheit der Umkehr werden: Nie wieder! Und wenn wir an den Weg der Heilung und Versöhnung mit unseren indigenen Brüdern und Schwestern denken, möge sich die christliche Gemeinschaft nie wieder von der Vorstellung anstecken lassen, dass eine Kultur einer anderen überlegen ist und dass es legitim ist, Zwangsmittel gegen andere einzusetzen. Machen wir uns den missionarischen Eifer eures ersten Bischofs, des heiligen François de Laval, wieder zu eigen, der gegen all jene wetterte, die die Indigenen erniedrigten, indem sie sie zum Konsum von Getränken verleiteten, um sie zu betrügen. Lassen wir nicht zu, dass irgendeine Ideologie die Stile und Lebensweisen unserer Völker entfremdet und verwirrt, um zu versuchen, sie zu beugen und zu beherrschen. Mögen die neuen Fortschritte der Menschheit in ihrer kulturellen Tragweite stets mit den Schlüsseln der Kultur assimilierbar sein.
Aber um diese Kultur der Ausgrenzung zu besiegen, müssen wir damit beginnen: die Hirten, die sich den Brüdern und Schwestern des Gottesvolkes nicht überlegen fühlen dürfen; die Gottgeweihten, die ihre Geschwisterlichkeit und Freiheit im Gehorsam ihrer Gemeinschaft leben sollen; die Seminaristen, dazu bereit, gelehrige und fügsame Diener zu sein, die Laienseelsorger, die ihren Dienst nicht als Macht verstehen mögen. Damit beginnt man. Ihr seid die Protagonisten und Erbauer einer Kirche, die anders ist: demütig, sanftmütig, barmherzig, eine Kirche, die Prozesse begleitet, die entschlossen und heiter an der Inkulturation arbeitet und jeden und jegliche kulturelle und religiöse Unterschiedlichkeit wertschätzt. Geben wir dieses Zeugnis!
Schließlich die dritte Herausforderung: die Geschwisterlichkeit. - Die erste war Christus bekannt machen, die zweite das Zeugnis, die dritte die Geschwisterlichkeit. - Die Kirche wird umso mehr eine glaubwürdige Zeugin des Evangeliums sein, je mehr ihre Mitglieder die Gemeinschaft leben, indem sie Gelegenheiten und Räume schaffen, damit jeder, der sich dem Glauben nähert, eine gastfreundliche Gemeinschaft vorfindet, die zuzuhören und in einen Dialog einzutreten weiß, und die eine gute Qualität der Beziehungen fördert. So sagte euer heiliger Bischof zu den Missionaren: »Oft zerstört ein bitteres Wort, eine Ungeduld, ein abweisendes Gesicht in einem Augenblick, was in langer Zeit aufgebaut wurde« (Anweisungen für die Missionare, 1668).
Es geht darum, in einer christlichen Gemeinschaft zu leben, die so zu einer Schule der Menschlichkeit wird, in der man lernt, einander als Brüder und Schwestern zu lieben, die bereit sind, für das Gemeinwohl zusammenzuarbeiten. Im Mittelpunkt der Verkündigung des Evangeliums steht nämlich die Liebe Gottes, die uns verwandelt und uns zur Gemeinschaft mit allen und zum Dienst an allen befähigt. Ein Theologe dieses Landes schrieb: »Die Liebe, die Gott uns schenkt, fließt in Liebe über ... Es ist eine Liebe, die den barmherzigen Samariter veranlasst, anzuhalten und sich um den von Räubern überfallenen Wanderer zu kümmern. Es ist eine Liebe, die keine Grenzen kennt, die das Reich Gottes sucht ... und dieses Reich ist universal« (B. Longergan, „The Future of Christianity“, in A Second Collection: Papers by Bernard F.J. Lonergan S.J., London 1974, 154). Die Kirche ist aufgerufen, diese grenzenlose Liebe zu verkörpern und den Traum zu verwirklichen, den Gott für die Menschheit hat: alle Geschwister zu sein. Wir sollten uns fragen: Wie steht es um die Geschwisterlichkeit unter uns? Die Bischöfe untereinander und mit den Priestern, die Priester untereinander und mit dem Volk Gottes: Sind wir Geschwister oder Konkurrenten, die in Parteien gespalten sind? Und wie sind unsere Beziehungen zu denen, die nicht „zu uns“ gehören, zu denen, die nicht glauben, zu denen, die andere Traditionen und Bräuche haben? Das ist der Weg: geschwisterliche Beziehungen mit allen zu fördern, mit unseren indigenen Brüdern und Schwestern, mit jeder Schwester und jedem Bruder, dem wir begegnen, denn im Antlitz eines jeden spiegelt sich die Gegenwart Gottes.
Liebe Brüder und Schwestern, dies sind nur einige der Herausforderungen. Vergessen wir nicht, dass wir sie nur mit der Kraft des Geistes voranbringen können, den wir stets im Gebet anrufen müssen. Lassen wir jedoch nicht zu, dass der Geist des Säkularismus in uns eindringt und wir denken, dass wir Projekte schaffen können, die allein und nur mit menschlicher Kraft, ohne Gott, funktionieren. Das ist ein Götzendienst, der Götzendienst der Projekte gegen Gott. Und bitte, verschließen wir uns nicht in eine „Rückwärtsgewandtheit“, sondern gehen wir mit Freude voran!
Lasst uns diese Worte, die wir an den heiligen François de Laval richten, in die Tat umsetzen:
Du warst der Mann des Teilens, der die Kranken besuchte,
die Armen bekleidete und für die Würde der Urbevölkerungen kämpfte
Du hast die erschöpften Missionare gestützt,
und warst immer bereit, denjenigen die Hand zu reichen, denen es schlechter ging als dir.
Wie oft wurden deine Projekte niedergerissen!
Jedes Mal hast du sie wieder aufgestellt.
Du hast verstanden, dass Gottes Werk nicht aus Stein ist
und dass auf dieser Erde der Entmutigung
es eines Erbauers der Hoffnung bedurfte.
Ich danke euch für alles, was ihr tut, und segne euch von Herzen. Und bitte betet weiterhin für mich.
Copyright © Dicastero per la Comunicazione - Libreria Editrice Vaticana