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APOSTOLISCHE REISE VON PAPST FRANZISKUS
NACH POLEN AUS ANLASS DES 31. WELTJUGENDTAGES
 
(27.-31. JULI 2016)

GRUSSWORTE DES HEILIGEN VATERS
VOM FENSTER DES ERZBISCHÖFLICHEN PALAIS AUS

Erzbischöfliches Palais, Krakau 
Donnerstag, 28. Juli 2016

[Multimedia]



 

Es wird mir gesagt, dass viele von euch kastilisch verstehen, und so werde ich kastilisch sprechen. Man sagt mir auch, dass heute hier auf diesem Platz eine ansehnliche Gruppe Neuvermählter und junger Ehepaare anwesend ist. Wenn ich jemanden treffe, der heiratet, einen jungen Mann, eine junge Frau, die im Begriff sind zu heiraten, sage ich zu ihnen: „Das sind diejenigen, die Mut haben!“ Denn es ist nicht leicht, eine Familie zu gründen; es ist nicht leicht, eine Verpflichtung für das ganze Leben einzugehen, man muss mutig sein. Und ich gratuliere euch, denn ihr habt Mut.

Manchmal fragen sie mich, wie man es anstellen muss, damit die Familie immer weitergeht und die Schwierigkeiten überwindet. Ich schlage ihnen vor, immer drei Worte zu benutzen, drei Worte, die drei Haltungen ausdrücken – da kommen gerade noch andere Neuvermählte an –, drei Worte, die euch helfen können, in der Ehe zu leben, denn im Eheleben gibt es Schwierigkeiten. Die Ehe ist etwas so Schönes, so Strahlendes, dass wir es pflegen müssen, denn sie ist etwas für immer. Und die drei Worte lauten: „Darf ich?“ – „Danke!“ – „Entschuldige!“.

„Darf ich?“. Immer den Ehepartner fragen – die Ehefrau ihren Mann, der Ehemann seine Frau –: „Was meinst du? Sollen wir so und so handeln?“ Niemals den anderen überrennen. „Darf ich?“

Das zweite Wort bedeutet dankbar sein. Wie oft muss der Ehemann zu seiner Frau „danke“ sagen. Und wie oft muss sie ihm „danke“ sagen. Einander danken, denn das Sakrament der Ehe spenden sich die Eheleute gegenseitig. Und diese sakramentale Beziehung wird durch das Gefühl der Dankbarkeit aufrechterhalten. „Danke!“.

Das dritte Wort lautet: „Entschuldige!“. Es ist ein Wort, das man schwer über die Lippen bringt. In der Ehe, zwischen Mann und Frau, gibt es immer irgendein Unverständnis. Fähig sein, es einzugestehen und sich zu entschuldigen, um Verzeihung zu bitten – das tut sehr gut.

Hier sind junge Familien, Neuvermählte, viele von euch sind verheiratet, andere sind kurz vor der Hochzeit. Erinnert euch an diese drei Worte, die dem Eheleben sehr geholfen haben: „Darf ich?“ – „Danke!“ – „Entschuldige!“. Wiederholen wir sie gemeinsam: „Darf ich?“ – „Danke!“ – „Entschuldige!“. Laut, alle zusammen! „Darf ich?“ – „Danke!“ – „Entschuldige!“

Gut, das alles ist sehr schön! Und es ist sehr schön, es in der Ehe zu sagen. Immer aber gibt es im Eheleben auch Probleme und Diskussionen. Es ist normal und kommt vor, dass die Eheleute miteinander diskutieren, die Stimme erheben, streiten, und manchmal fliegen die Teller! Doch erschreckt nicht, wenn es passiert. Ich gebe euch einen Rat: Lasst niemals den Tag zu Ende gehen, ohne Frieden zu schließen. Und wisst ihr, warum? Weil der „kalte Krieg“ am folgenden Tag sehr gefährlich ist. „Und wie kann ich es anstellen, Pater, Frieden zu schließen?“, mag jemand von euch fragen. Es sind keine Reden nötig, es reicht eine Geste, und alles ist vorbei und der Frieden hergestellt. Wenn es Liebe gibt, bringt eine Geste alles wieder in Ordnung.

Ich bitte euch, bevor ihr den Segen empfangt, für alle hier anwesenden Familien zu beten, für die Neuvermählten, für die, welche schon lange verheiratet sind und um das wissen, was ich euch gesagt habe, und für die, welche heiraten werden. Beten wir gemeinsam ein Ave Maria, jeder in seiner Sprache.

Gegrüßet seist du, Maria…

[Segen]

Und betet für mich. Wirklich, betet für mich! Gute Nacht und gute Ruhe!

 



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