DISCORSO DI GIOVANNI PAOLO II
ALL'ASSOCIAZIONE NOTARILE AUSTRIACA
Sabato, 9 novembre 1991
Herr Präsident,
meine Damen und Herren!
Der Besuch in der Ewigen Stadt von Repräsentanten des Notariates aus den österreichischen Bundesländern mit ihren Angehörigen ist ein Bekenntnis und Ihr Kommen zum Bischof von Rom ein Zeichen der Verbundenheit. So heiße ich Sie alle herzlich zu dieser Begegnung willkommen.
Ihre Anwesenheit läßt die Erinnerung an meine beiden Besuche in Ihrem Land wach werden, als ich Gelegenheit hatte, viele österreichische Diözesen und Bundesländer kennenzulernen und die tiefe Gläubigkeit der Menschen dort zu erleben.
Die jüngste Geschichte Ihres Vaterlandes ist gekennzeichnet durch ein hohes Maß in der Wahrnehmung von Sozialverantwortung vonzeiten aller Gesellschaftskreise. Hier sei besonders an die Hilfe Ihres Staates und der Kirche, vor allem in den östlichen Landesteilen, für die zahlreichen Flüchtlinge erinnert. In einer Zeit, als der Eiserne Vorhang noch bestand und Europa geteilt war, hat Österreich vielen Menschen, die aus religiösen, weltanschaulichen, politischen und sozialen Gründen ihre Heimat verlassen mußten, geholfen und ihnen im Rahmen des Möglichen ein Zuhause geboten.
Sie selbst wissen um die Leistungen im Dienste der Nächstenliebe und der Völkerfreundschaft, ist doch Ihr Beruf als Notar an sich ein menschennaher. Sie beschäftigen sich mit den Anliegen Ihrer Mitmenschen und vermitteln die Kraft des Rechtes und der Gerechtigkeit im Zusammenleben Ihrer Mitbürger.
In der Pluralität der heutigen Gesellschaft ist es von Wichtigkeit, daß die Anliegen der einzelnen Berufe in jeweils eigenen Interessenvertretungen ihre Repräsentation erfahren. Im Zusammenhang mit den Gewerkschaften habe ich in meinem Sozialrundschreiben ”Laborem Exercens“ besonders darauf hingewiesen. Jerartige Berufsvertretungen tragen mit zum Interessenausgleich bei, der für den sozialen Fortschritt erforderlich ist.
Dabei dürfen wir auch nicht übersehen, daß jeder berufliche und soziale Erfolg für die Glaubwürdigkeit des Katholiken dessen Glaubenshaltung voraussetzt. Diese Haltung soll Sie im privaten und öffentlichen Leben kennzeichnen und begleiten und einem jeden die Gelegenheit geben, ein wahrhaftes Glaubenszeugnis abzulegen und damit einen Beitrag zu leisten, ”Kirche als Volk Gottes in der Welt“ zu sein, wie es das II. Vatikanische Konzil in seiner Pastoralkonstitution ”Gaudium et Spes“ verlangt.
Bestätigen Sie mit Ihrem Leben und beruflichen Wirken diese Haltung eines christlichen Apostolates. Möge die Begegnung mit den Stätten des frühen Christentums, vor allem an den Gräbern der Apostelfürsten Petrus und Paulus, Ihnen neue Kraft für Ihren weiteren Lebensund Berufsweg geben.
Dazu erteile ich Ihnen von Herzen meinen Apostolischen Segen, in den ich auch Ihre Familien, Kollegen und Mitarbeiter zu Hause gern miteinschließe.
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